Der ETF-Ratgeber von Davor Horvat
Viele Anleger halten Aktienfonds nach wie vor für eine besonders risikoreiche Geldanlage und trauen sich deshalb nicht, in die Wertpapierfonds zu investieren. Der Aktienfonds als spekulatives Verlustgeschäft an der Börse ist jedoch ein weit verbreitetes Vorurteil und entspricht keinesfalls der Realität. Denn mit der richtigen Anlagestrategie sind Investmentfonds eine sinnvolle und chancenreiche Geldanlage mit überschaubarem Risiko, die Anleger und Sparer sich nicht entgehen lassen sollten. Die wichtigsten Antworten zur Funktionsweise von Aktienfonds, damit verbundenen Risiken für Anleger und Empfehlungen für die passende Anlagestrategie finden Sie in unserem Ratgeber.
Ein Aktienfonds ist per Definition ein Paket, in dem verschiedene Aktien enthalten sind. Anleger müssen so nicht einzelne Aktien kaufen, sondern können mit diesem sogenannten Wertpapierfonds oder Investmentfonds gleich mehrere Wertpapiere unterschiedlicher Unternehmen erwerben. Eines der wichtigsten Merkmale von Aktienfonds ist daher, dass sie ein geringeres Verlustrisiko als einzelne Aktien bieten. Der Anleger kann zudem selbst entscheiden, wie viele Fondsanteile er kaufen möchte.
Welche Aktien für den Fonds gekauft oder verkauft werden, wird vom Fondsmanager bzw. der Fondsgesellschaft entschieden. Je nach Anlageschwerpunkt des Investmentfonds werden hierfür unterschiedliche Kriterien angewandt.
Anleger, die sich für die Geldanlage in Aktienfonds entscheiden, haben die Wahl zwischen Fonds mit verschiedenen Anlageschwerpunkten und -konzepten. Dazu gehören:
Aktienfonds unterscheiden sich nicht nur nach ihren Anlageschwerpunkten, sondern auch die Anlagestrategien der Fondsmanager variieren bei den unterschiedlichen Fondsarten. Es gibt verschiedene Ansätze, nach denen das Fondsmanagement die passenden Aktien auswählt:
Fonds werden über Banken und Fondsvermittler vertrieben. Wer Geld in Aktienfonds anlegen möchte, braucht dafür im Grunde lediglich ein Wertpapierdepot. Dieses können Anleger entweder bei ihrer Hausbank oder bei einem Onlinebroker eröffnen. Fondsvermittler und Online-Direktbanken bieten häufig den Vorteil, dass für das Depot geringere Ordergebühren und Depotgebühren gefordert werden. Welcher Aktienfonds es sein soll, kann aus der Liste der angebotenen Fonds selbst entschieden werden. Anschließend muss lediglich der gewünschte Anlagebetrag angegeben werden. Außerdem haben Anleger die Möglichkeit, einmalig Geld in Fondsanteile zu investieren oder einen Sparplan anzulegen.
Beim Kauf von Aktienfonds fallen für den Käufer Kosten und Gebühren an. Um einschätzen zu können, wie teuer ein Fonds insgesamt ist, sollten Anleger sich vor dem Kauf die Total Expense Ratio anschauen. Diese stellt alle Kosten im Verhältnis zur durchschnittlichen Rendite des Aktienfonds innerhalb eines Geschäftsjahres zusammen. Die Kosten und Gebühren für einen Aktienfonds entstehen aus unterschiedlichen Faktoren:
Anleger, die über eine Geldanlage in Wertpapiere nachdenken, stehen schnell vor der Frage, ob sie besser einzelne Aktien oder Aktienfonds kaufen sollten. Im direkten Vergleich haben Aktienfonds im Vergleich zu Einzelaktien klar die Nase vorne. Ein sehr wichtiger Faktor bei der Investition in Wertpapiere ist die Streuung des Risikos. Mit dem Kauf einzelner Aktien ist man als Anleger vom Erfolg eines einzigen Unternehmens abhängig. Bei negativer Entwicklung der Aktie macht auch der Anleger Verluste. Bei einem Aktienfonds dagegen investiert man in die Aktien vieler Unternehmen unterschiedlicher Branchen, was das Anlagerisiko deutlich minimiert. Um die gleiche Risikostreuung bei einzelnen Aktien zu erreichen, müsste sehr viel Geld angelegt werden, um das Portfolio möglichst breit aufzustellen. Aufgrund dessen sind Aktienfonds besonders für Anleger von Vorteil, die geringe Anlagesummen investieren möchten. Für sie lässt sich nicht nur das Risiko besser verteilen, sondern auch mit wenig Geld eine gewinnbringende Investition tätigen.
Ein weiterer Vorteil von Aktienfonds gegenüber den Einzelaktien ist der, dass Anleger sich beim Kauf von Fondsanteilen nicht selbst mit der Auswahl der richtigen Aktien beschäftigen müssen. Denn die Auswahl der passenden Wertpapiere für den Fonds übernimmt der Fondsmanager abhängig vom Anlageschwerpunkt des Investmentfonds. Dadurch profitiert man bei Aktienfonds auch von einem geringen Verwaltungsaufwand und muss sich als Anleger nicht immer wieder mit der Wertentwicklung einzelner Wertpapiere auseinandersetzen.
Viele Anleger meiden den Aktienmarkt aus Angst Geld zu verlieren. Häufig ist allerdings fehlendes Verständnis für Risiko und Rendite der Grund, warum man sich scheut, am Kapitalmarkt zu investieren. Dabei sollte man eher von Einzelinvestments in einzelne Aktien Abstand nehmen statt von Aktienfonds. Denn Fonds sind sehr breit aufgestellt und deshalb ideal für den Vermögensaufbau und auch für die Altersvorsorge.– Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Wie jede Investition an der Börse gibt es selbstverständlich auch bei Aktienfonds ein Risiko, durch mögliche Kursschwankungen als Anleger Geld zu verlieren. Weitere Risiken bergen der Ausfall von Dividenden oder auch die Insolvenz der Aktiengesellschaft. Enthält der Fonds Aktien in Fremdwährung, können schwankende Wechselkurse zu Verlusten führen. Diese möglichen Risiken können zwar eintreten, lassen sich jedoch durch die richtige Anlagestrategie minimieren. Insgesamt ist bei Aktienfonds das Risiko von Verlusten geringer, da durch die Diversifizierung innerhalb des Fonds eine breitere Risikostreuung als bei Einzelaktien gegeben ist. Da ein Fonds viele verschiedene Aktien enthält, gleichen Wertpapiere mit positiver Wertentwicklung einzelne Aktien mit schlechterer Entwicklung aus. Außerdem werden schlechte Wertpapiere häufig vom Fondsmanager ausgetauscht, um sinkende Erträge zu vermeiden.
Anleger, die sich über das Risiko eines Fonds informieren möchten, können dies im Anleger-Informationsblatt tun, das laut Gesetz von jedem Anbieter zur Verfügung gestellt werden muss. Darin ist für jeden Aktienfonds eine Risikoeinschätzung hinterlegt, wobei eine Einteilung in Risikoklassen von 1 bis 7 möglich ist. Risikoklasse 1 entspricht dabei dem niedrigsten Risiko und enthält eher sichere Aktienfonds, während Risikoklasse 7 Aktienfonds mit sehr hohem Risiko enthält. Insgesamt müssen Anleger jedoch auch bei Insolvenz der Fondsgesellschaft keinen Verlust ihres Geldes befürchten, da Aktienfonds mit Absicherung durch die Behandlung als Sondervermögen vom Geschäft der Fondsgesellschaft getrennt sind.
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Der Vorteil von Aktienfonds ist, dass sie sich für Sparer in jedem Alter und jeder Lebenssituation eignen. Denn um am Kapitalmarkt erfolgreich zu investieren, müssen es keine großen Summen sein. Viel wichtiger ist es, auf Diversifizierung zu achten und dadurch das Risiko zu senken. Geld am Kapitalmarkt anlegen hat allerdings nichts mit kurzfristiger Anlage zu tun, deshalb sollte man schon zehn bis zwanzig Jahre Anlagehorizont mitbringen. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Grundsätzlich gilt die Empfehlung, bei Aktienfonds auf einen langfristigen Anlagehorizont zu achten, um möglichst gewinnbringend zu investieren und gleichzeitig das Risiko von Verlusten zu senken. Abgesehen davon sind Aktienfonds für Anleger jeder Altersklasse geeignet, da sowohl mit viel als auch mit wenig Geld Fondsanteile gekauft werden können. Beim Aktien kaufen für Anfänger kann ein Sparplan ein sinnvoller Einstieg in Aktienfonds sein, da diese sich auch zur Altersvorsorge eignen. Anleger, die frühzeitig und vor allem langfristig in Aktienfonds investieren, können z. B. nach zehn bis zwanzig Jahren die Erträge für ihre Altersvorsorge verwenden.
Neben potentiellen Kursgewinnen können Anleger bei erfolgreichen Aktienfonds auch von Dividenden als zusätzlichem Gewinn profitieren. Unternehmen legen pro Aktie eine feste Dividendensumme fest, die an die Anleger ausgezahlt wird. Bei der Geldanlage in Aktienfonds kann gewählt werden zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Fonds. Bei thesaurierenden Aktienfonds werden die Erträge nicht ausgezahlt, sondern direkt reinvestiert. Damit profitieren Anleger vom Zinseszins-Effekt und einer dynamischen Vermögensentwicklung. Wer sich für ausschüttende Aktienfonds entscheidet, bekommt dagegen die Rendite ausgezahlt. Für welche Anlagestrategie man sich entscheidet, ist vor allem abhängig vom Anlageziel und dem Anlagehorizont.
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Bei Aktienfonds wird grundsätzlich zwischen aktiven und passiven Fonds unterschieden. Bei aktiv gemanagten Fonds kümmert sich ein Fondsmanager darum, welche Wertpapiere innerhalb des Fonds gekauft oder auch verkauft werden. Der Fondsmanager handelt dabei – abgesehen vom Anlageschwerpunkt des jeweiligen Aktienfonds – mit dem Ziel, eine möglichst hohe Rendite für die Anleger zu erreichen. Wie erfolgreich ein Aktienfonds ist, lässt sich daran ablesen, wie gut er gegenüber dem Vergleichsindex abschneidet. Als Vergleichsindex wird bei Aktienfonds in der Regel ein wichtiger Aktienindex herangezogen, der ähnlichen Anlageschwerpunkten folgt, d. h. beispielsweise in Unternehmen der gleichen Branchen investiert.
Passive Aktienfonds bezeichnet man als Indexfonds oder auch als Exchange Traded Funds, kurz ETFs. Diese Fondsart kommt ohne ein Fondsmanagement aus. Stattdessen wird bei einem Indexfonds versucht, einen wichtigen Aktienindex an der Börse, z. B. den Dax, so genau wie möglich nachzubilden.
Während aktiv gemanagte Aktienfonds den Vorteil haben, dass Anleger sich nur wenig mit der Auswahl der richtigen Wertpapiere und deren Wertentwicklung auseinandersetzen müssen, fällt diese Eigenschaft bei Indexfonds weg. Allerdings haben ETFs dadurch den Vorteil, dass sie insgesamt eine günstigere Geldanlage darstellen, da die Gebühren für das Fondsmanagement wegfallen. Sind Sie unsicher bei der Entscheidung zwischen einem aktiven oder passiven Aktienfonds, kann eine unabhängige Anlageberatung Sie bei der richtigen Fondsauswahl unterstützen.
Aktienfonds sind als langfristige Geldanlage zum Sparen in jeder Altersklasse bestens geeignet. Außerdem sind Fonds auch für Sparer geeignet, die aufgrund ihrer Finanzen nur wenig Geld zurücklegen können. Mit einem Aktienfonds Sparplan können monatlich auch kleine Beträge investiert werden, um damit durch die exponentielle Entwicklung des Werts langfristig Vermögen aufzubauen. Beim Sparen mit Aktienfonds gibt es verschiedene Möglichkeiten. So haben Anleger beispielsweise die Option, mit einem ETF Sparplan monatlich in ihre Altersvorsorge zu investieren.
Vorteile
Nachteile
Wer in Aktienfonds investieren möchte, steht vor der Frage, welche Fonds am besten zu seinem Anlageziel passen. Um diese Entscheidung zu erleichtern, gibt es einige Kriterien, anhand derer Anleger den passenden Aktienfonds finden können:
Haben Sie diese Fragen für sich beantwortet, können Sie sich für einen geeigneten Fonds entscheiden. Denn Aktienfonds stellen nach wie vor eine gute Geldanlage dar, die besonders Sparer nicht vernachlässigen sollten. Benötigen Sie Unterstützung bei der Entscheidung für den passenden Aktienfonds oder müssen erst die geeignete Anlagestrategie für Ihre Ziele finden, können Sie sich auch gerne an Ihren persönlichen Honorarberater vor Ort wenden.
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