Der ETF-Ratgeber von Davor Horvat
Das Thema Nachhaltigkeit spielt für viele Menschen mittlerweile eine große Rolle in ihrem alltäglichen Leben. Kein Wunder, dass sich auch immer mehr Anleger dafür interessieren, was mit dem Geld aus ihrer Geldanlage passiert. Das führt zu einer steigenden Nachfrage an grünen Anlagemöglichkeiten, die sich auch auf den Bereich ETFs ausdehnt. Mit „grünen ETFs“ können Anleger nachhaltige und sozial verantwortungsbewusste Unternehmen unterstützen und in nachhaltigkeitsorientierte Branchen investieren.
Welche nachhaltigen ETFs es gibt, wie grün die Fonds wirklich sind und was Anleger bei der Investition in Nachhaltigkeits-ETFs beachten sollten, erklären wir in unserem Ratgeber.
Nachhaltige ETFs kurz zusammengefasst:
Jetzt Termin zur Anlageberatung vereinbaren
Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch in der Finanzwelt eine immer größere Rolle. Anleger machen sich zunehmend Gedanken darum, was sie mit ihrem Geld eigentlich finanzieren, das fängt schon bei der Auswahl einer neuen Bank an. Mit nachhaltigen ETFs sind auch Börseninvestitionen mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit möglich. Allerdings ist der Anteil an nachhaltigen ETFs immer noch deutlich geringer im Vergleich zu anderen Indexfonds. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Es gibt zahlreiche ETFs, die sich auf verschiedene Länder, Branchen oder Themen fokussieren. Nachhaltige ETFs bilden eine eigene Kategorie innerhalb der Indexfonds. Die ETFs konzentrieren sich auf nachhaltige Unternehmen und Themen wie Elektromobilität, Erneuerbare Energien oder auch Wasser. Es gibt deshalb auch Erneuerbare-Energien-ETFs oder Wasserstoff-ETFs. Bestimmte Branchen sollten daher in diesen Indizes nicht zu finden sein. Im MSCI World sind beispielsweise bis zu 3.000 Unternehmen enthalten, darunter auch Hersteller von Waffen oder Ölfirmen. Diese Bereiche haben in nachhaltigen ETFs dagegen nichts zu suchen. Deshalb existieren zunehmend nachhaltige Varianten von größeren Indizes wie z. B. dem MSCI World ETF. Das hat damit zu tun, dass natürlich auch ETF-Anbieter das zunehmende Interesse an nachhaltigen Geldanlagen wahrgenommen haben.
Die wichtigsten Grundlagen zum Thema ETFs finden Sie auch in unserem Ratgeber Was sind ETFs.
Nachhaltige ETFs funktionieren vom Prinzip her nicht anders als nicht-nachhaltige Indexfonds. Allerdings werden Nachhaltigkeits-ETFs anhand anderer Kriterien ausgewählt. Das geschieht über Scores oder Ratings, mit denen die Branche bewertet wird. Wer dabei gut abschneidet, taucht im SRI-Index auf und wird als nachhaltiger ETF angeboten.
Die Kriterien für die Bewertung sind dabei allerdings unterschiedlich. Zu den bekanntesten gehören die folgenden:
Anleger, die bei ETFs Wert auf Nachhaltigkeit legen, sollten sich allerdings darüber bewusst sein, dass hierfür keine einheitlichen Richtlinien existieren. Häufig landen die Aktien von Unternehmen nach dem Ausschlussprinzip im Index. Das liegt daran, dass man mit nachhaltigen ETFs lediglich Unternehmen aus fragwürdigen Branchen ausschließt wie Tabakwaren, Alkohol, Waffen, Glücksspiel oder Nuklearindustrie. Die verbleibenden Unternehmen in den nachhaltigen Indexfonds müssen häufig nicht unbedingt besonders nachhaltig sein, sondern sind lediglich im Vergleich zu den anderen Unternehmen und Branchen besser abschneiden.
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage an nachhaltigen ETFs und Fonds ist das Angebot in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Zu den bekanntesten nachhaltigen ETFs gehören:
Dabei sind ETFs mit Fokus auf Nachhaltigkeit kein Nischenprodukt, sondern werden auch von vielen großen ETF-Anbietern wie iShares, Amundi oder UBS angeboten. Anleger können sich bei nachhaltigen ETFs auch entscheiden, ob sie in europaweite oder weltweite Nachhaltigkeits-ETFs investieren möchten.
Sie benötigen Hilfe bei der Auswahl der passenden nachhaltigen ETFs? Wir beraten Sie gerne!
Bei nachhaltigen Geldanlagen hält sich hartnäckig der Gedanke, dass das automatisch eine geringere Rendite bedeutet. Allerdings lässt sich das so nicht wirklich belegen. Vergleicht man z. B. den klassischen MSCI World mit dem nachhaltigen MSCI World SRI, dann sind die Unterschiede wirklich gering. Natürlich muss man sagen, dass bei den Nachhaltigkeits-ETFs das Fondsvolumen meist geringer ist. Es lohnt sich also auch mal einen Blick auf die Entwicklung der letzten Jahre zu werfen, da sich für die Geldanlage sowieso eher ETFs empfehlen, die schon länger am Markt vertreten sind. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Nachhaltige Geldanlagen bieten eine geringere Rendite – dieser Mythos hält sich nicht nur unter Anlegern hartnäckig. Dabei sind Renditeeinbußen bei nachhaltigen ETFs nicht wirklich zu belegen, denn diese Indexfonds können genauso gut abschneiden wie normale ETFs. Wenn man den MSCI World mit der nachhaltigen Version MSCI World SRI vergleicht, dann entwickeln sich die Fonds tatsächlich sehr ähnlich, teilweise schneidet der nachhaltige Index sogar besser ab als der klassische MSCI World.1
Da die Weiterentwicklung im Bereich Nachhaltigkeit in bestimmten Branchen auch in Zukunft noch eine große Rolle spielen wird, können Anleger mit Indizes auf Elektromobilität, Erneuerbare Energien oder Wasser bzw. Wasserstoff auf vielversprechende Wertentwicklungen – und eine dementsprechende Rendite – hoffen.
1 https://www.msci.com/documents/10199/641712d5-6435-4b2d-9abb-84a53f6c00e4
Viele Anleger möchten nicht nur einmalig in Indexfonds investieren, sondern regelmäßig kleinere Beträge mit einem ETF Sparplan anlegen. In welchen zeitlichen Abständen und wie viel Geld angelegt werden soll, kann dabei individuell festgelegt werden. Idealerweise kauft man dabei über mehrere Jahre immer wieder neue Anteile. Ein ETF Sparplan ist auch mit nachhaltigen ETFs möglich. So bieten z. B. Anbieter wie iShares, UBS oder auch Lyxor Sparpläne mit nachhaltigen Indexfonds an. Dabei sind die angebotenen Sparpläne nicht kostenintensiver als ein Sparplan mit klassischen Fonds ohne Fokus auf nachhaltige Kriterien und Branchen.
Sie möchten das volle Potenzial Ihres Wertpapierdepots ausschöpfen? Wir prüfen Ihr Depot auf Optimierungsmöglichkeiten!
Der Hauptvorteil nachhaltiger ETFs liegt natürlich auf der Hand: Wer sich um eine nachhaltige Lebensweise bemüht und sein Geld nicht für Waffengeschäfte oder andere fragwürdige Geschäfte zur Verfügung stellen möchte, kann mit Nachhaltigkeits-ETFs im Einklang mit den persönlichen Werten investieren. Dabei genießen Anleger zudem die generellen Vorteile von ETFs, nämlich geringe Kosten, eine breite Risikostreuung und eine einfache Handhabung. Doch wie jede Geldanlage haben natürlich auch nachhaltige ETFs und Fonds nicht nur Vorteile, sondern Anleger sollten sich auch mit den Nachteilen auseinandersetzen.
Die Vor- und Nachteile von Nachhaltigkeits-ETFs im Überblick:
Vorteile nachhaltiger ETFs
Nachteile nachhaltiger ETFs
Ein Problem bei Nachhaltigkeits-ETFs ist ganz einfach, dass es keine einheitlichen Regeln gibt, welche Unternehmen als nachhaltig gelten. Dementsprechend erfolgt die Auswahl der Aktien für die Indexfonds auf ganz unterschiedlicher Basis. Während manche Investmentfonds einfach grundsätzlich alle Unternehmen ausschließen, die in umstrittenen Branchen tätig sind, belassen andere nur die Aktien der besten Unternehmen einer Branche im Fonds. So kann es passieren, dass beispielsweise ein nicht nachhaltig produzierender Textilkonzern in dem Fonds ist, der aber im Vergleich zu anderen in Bezug auf die Arbeits- und Produktionsbedingungen noch am besten abschneidet. Deshalb sollten Anleger genau prüfen, welche Unternehmen in dem Indexfonds enthalten sind. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Da es bei ETFs in Bezug auf die Nachhaltigkeit keine verbindlichen Kriterien für die Auswahl der Aktien gibt, sollten Anleger bei der Auswahl der Fonds genau hinschauen, welche Unternehmen darin vertreten sind. Denn auch bei nachhaltigen Geldanlagen spielt das Thema Greenwashing eine Rolle. Das bedeutet, dass die vermeintlich grünen ETFs bei genauerem Hinschauen gar nicht so nachhaltig sind, wie die Bezeichnung des Fonds verspricht.
So landen manchmal auch die Aktien von Unternehmen im Index, die z. B. im Vergleich nur einen geringen CO2-Ausstoß verursachen, aber nicht unbedingt besonders nachhaltig sind. Das können beispielsweise auch Unternehmen sein, deren Branche grundsätzlich weniger CO2-Ausstoß produziert, wie Dienstleistungsunternehmen. Um mit ETFs auch wirklich in nachhaltige Unternehmen zu investieren, sollten Anleger sich daher genau die enthaltenen Aktien in Bezug auf die ESG-Kriterien anschauen. Sind fragwürdige Branchen in dem Indexfonds enthalten, kann immer noch von der Geldanlage abgesehen werden.
Abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Investor-Letter. Als Dankeschön erhalten Sie direkt danach unser kostenloses E-Book RICHTIG INVESTIEREN per E-Mail.
Wer nachhaltig investieren möchte, findet verschiedene ETFs bei den bekanntesten ETF-Anbietern. Ob Nachhaltigkeits-ETFs lediglich einen Teil des Portfolios ausmachen sollen oder die gesamte Geldanlage auf nachhaltige Fonds ausgerichtet sein soll, bleibt letztendlich dem Anleger überlassen. Da nachhaltiges Investieren nicht zwingend mit einer geringen Rendite verbunden ist, wäre auch ein komplett nachhaltiges ETF-Portfolio denkbar. Generell gilt, wer bei der Geldanlage Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte grüne ETFs auf jeden Fall im Auge behalten. Denn durch weitere Förderung zukunftsweisender Technologien ist eine positive Wertentwicklung zu erwarten. Insgesamt lohnt sich aber immer ein genauerer Blick, ob in dem Fonds wirklich keine zweifelhaften Unternehmen enthalten sind und ein Abgleich mit den ESG-Kriterien.
Sie möchten mehr wissen über die Investition in nachhaltige ETFs? Unsere Honorarberater vor Ort sowie unsere Anlageberatung sind jederzeit für Sie da.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Schwellenländer – auch Emerging Markets genannt – ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Mit ETFs haben Anleger die Chance, am Wachstum der aufstrebenden Märkte teilhaben. Die Corona-Krise hat jedoch auch Staaten wie Brasilien oder Indien nicht verschont. An den Aktienmärkten lief es dennoch besser als in den Industrieländern. Experten gehen […]
jetzt lesenExchange Traded Funds (ETFs) sind Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. Sie zeichnen sich besonders durch ihre Kosteneffizienz aus. Da ETFs die Wertentwicklung eines Index (z. B. DAX, MSCI World) automatisch abbilden, fallen keine Gebühren für ein aktives Fondsmanagement an. Doch was kosten ETFs wirklich? In unserem Ratgeber nehmen wir uns nicht nur der […]
jetzt lesenIndexfonds bieten für den Anleger zahlreiche Vorteile. Das Ziel von Exchange Traded Funds (ETFs) ist es, die Wertentwicklung eines Index möglichst genau nachzubilden. Der Fonds versucht dabei nicht besser zu sein als der Markt, den er abbildet. Die Nachbildung eines Index kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen: physisch und synthetisch. Doch was genau steckt eigentlich […]
jetzt lesen