Der ETF-Ratgeber von Davor Horvat
Anleger, die mit ihrem Portfolio die gesamte Welt abbilden möchten, kommen um Small Caps nicht herum. Damit in einem Weltportfolio nicht nur große und mittelgroße Unternehmen vertreten sind, sogenannte Large Caps und Mid Caps, sollte der Anteil kleiner Unternehmen nicht vernachlässigt werden. Doch was genau sind Small Caps und was sollten Anleger bei Fonds mit kleinen Aktiengesellschaften beachten?
In unserem Ratgeber erfahren Sie, was man unter Small Cap ETFs versteht, welche Chancen und Risiken die Fonds bieten und wie sich Small Caps in Ihr ETF-Portfolio integrieren lassen.
Das Wichtigste zu Small Cap ETFs kurz zusammengefasst:
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Da der Size-Faktor für kleinere Unternehmen (sog. „Small Caps“) steht, versteht man darunter gemessen an ihrem Börsenwert kleine, börsennotierte Unternehmen. Im Gegensatz zu großen Unternehmen, sog. „Large Caps“, weisen kleinere Unternehmen statistisch gesehen in bestimmten Perioden eine höhere Rendite auf. Small Cap ETFs bilden also Indizes nach, die lediglich aus Nebenwerten bestehen.
Mit der Investition in Small Cap ETFs setzen Anleger daher eher auf die Dynamik kleinerer Aktiengesellschaften und investieren in die gängigsten Nebenwerte eines Landes oder einer Region. Wie klein diese Nebenwerte tatsächlich sind, hängt von der jeweiligen Definition des Indexanbieters ab.
Der Indexanbieter MSCI unterteilt die Marktkapitalisierung einer Region z. B. wie folgt:
Nach dieser Rechnung bildet die Indexfamilie insgesamt 99 % der Marktkapitalisierung ab. Die kleinsten 1 % der Unternehmen bezeichnet man als Micro Caps, diese sind allerdings aufgrund ihrer sehr geringen Börsenliquidität nur schwer in einem Index abzubilden.
Anleger können in verschiedene Small Cap ETFs weltweit investieren, z. B.:
Mit Abstand der prominenteste Vertreter der Small Cap Indizes ist der MSCI World Small Cap Index. Während im MSCI World ETF die oberen 85 % der Marktkapitalisierung – also Large Caps und Mid Caps – abgedeckt sind, konzentriert sich der MSCI World Small Cap auf die 14 % darunter. Gleiches gilt für den MSCI World Emerging Markets, der nach der gleichen Systematik sowohl Large und Mid Caps als auch Nebenwerte abdeckt. Da Nebenwerte immerhin zu 14 % an der weltweiten Marktkapitalisierung beteiligt sind, kann man Small Cap ETFs sinnvoll in ein Weltportfolio aufnehmen, um eine breite Streuung zu erreichen.
Der Zusatz IMI steht für Investable Markets. Das bedeutet, dass der entsprechende Index alle Unternehmen einer bestimmten Region umfasst und abbildet. IMI-Indizes beinhalten daher neben Small Caps auch Large und Mid Caps. So können Anleger z. B. anstatt einen zusätzlichen Small Cap ETF ins Portfolio aufzunehmen auch direkt in einen Index mit diesem Zusatz investieren wie beispielsweise in den MSCI World IMI oder den MSCI Emerging Markets IMI.
Welcher Small Cap ETF für das eigene Portfolio am besten geeignet ist, lässt sich nicht pauschal beantworten und ist von Anleger zu Anleger unterschiedlich. Ein Vergleich der verschiedenen Small Cap ETFs kann jedoch bei der Entscheidung unterstützen. Die an der Börse gehandelten ETFs unterscheiden sich hauptsächlich in Bezug auf Fondsgröße, Tracking Differenz und Performance bzw. Wertentwicklung. So können Anleger z. B. auf den Indexfonds mit der besten Tracking Differenz oder der besten Performance über einen bestimmten Zeitraum setzen. Welcher ETF am besten ins Portfolio passt, hängt auch von der Aufteilung des ETF-Portfolios ab.
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Kleine Aktienwerte bzw. Small Caps sind sehr schwankungsanfällig, bieten aber gleichzeitig hohe Renditechancen. Mit der Investition in Small Cap ETFs können Anleger diese Renditechancen nutzen und gleichzeitig das Risiko verteilen. Die Beimischung von Small Caps ins Portfolio bietet nämlich den Vorteil, dass es keine Überschneidungen mit den klassischen Weltindizes gibt. So lässt sich mit der Einstreuung von Small Caps ein möglichst breit diversifiziertes Weltportfolio erreichen. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
In die Wertpapiere kleiner Unternehmen zu investieren, kann sich für Anleger lohnen, da diese über ein hohes Wachstumspotenzial verfügen. Darüber hinaus ergänzen Small Caps das ETF-Portfolio zusätzlich um mehrere tausend Unternehmen, was zu mehr Diversifizierung und damit sogar zu einem niedrigeren Risiko beitragen kann. Zudem sind Small Cap ETFs für alle Anleger sinnvoll, die ein breit aufgestelltes Weltportfolio aufbauen möchten, da sie immerhin zu 14 % an der weltweiten Marktkapitalisierung beteiligt sind.
Auf der anderen Seite sind aber auch die Aktien kleiner Unternehmen einem unternehmensspezifischen Risiko unterworfen – das gilt jedoch auch für Large Caps und Mid Caps. Im Gegensatz zu Small Caps verfügen Large Caps meist über ein breit diversifiziertes Geschäftsmodell mit unterschiedlichen Geschäftsbereichen, was negative Wertentwicklungen ausgleichen kann. Besonders in diesem Faktor zeigt sich das höhere Risiko, dass mit der Investition in Anteile von Nebenwerten verbunden ist. Allerdings können Anleger bei Small Cap ETFs im Vergleich auch auf eine höhere Rendite hoffen.
Anleger, die ihrem Portfolio Small Cap ETFs beimischen, können damit die Rendite ihres Portfolios steigern und gleichzeitig das Risikoprofil verbessern. Allerdings sollte man sich dessen bewusst sein, dass Small Caps höheren Schwankungen als Mid und Large Caps unterliegen. Ein sinnvoller Anteil an Small Cap ETFs liegt zwischen 15 bis 20 Prozent. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Da Small Cap Aktien eine höhere Rendite erwirtschaften können als Large und Mid Cap Aktien, können sie als erhöhender Faktor im Portfolio genutzt werden. Wer seine Rendite erhöhen möchte, kann statt eines marktneutralen Weltportfolios so einen Teil höher gewichten, um die Rendite zu erhöhen. Zu den einflussnehmenden Faktoren gehören neben der Unternehmensgröße auch Branchen oder bestimmte Regionen. Wird einer dieser Faktoren höher gewichtet, spricht man bei der dadurch erwirtschafteten Rendite von einer Faktorprämie. Da Small Cap ETFs größeren Schwankungen unterliegen, geht dies jedoch auch mit einem etwas höheren Risiko für Anleger einher. Besonders bei einem langfristigen Anlagehorizont gleicht sich dieses Risiko über die Jahre jedoch aus.
Die folgende Grafik verdeutlicht, dass die Wertentwicklung bzw. das Wachstum der Small Caps mit Blick auf die letzten 20 Jahre über der des MSCI World Index lag:
Small Cap ETFs können eine sinnvolle Beimischung im Portfolio darstellen und sich für Anleger durch eine höhere Rendite auszahlen. Allerdings sollte man hier unbedingt beachten, nicht alles auf eine Karte zu setzen und ausschließlich in Small Caps zu investieren. Denn insbesondere von Krisen werden Small Caps ETFs im Vergleich zu Large Caps und Mid Caps deutlich stärker getroffen. Für ein möglichst diversifiziertes Weltportfolio lohnt sich der Kauf von Small Caps jedoch, um eine möglichst breite Marktkapitalisierung zu erreichen.
Wer sich unsicher ist, ob und in welcher Gewichtung Small Cap ETFs ins eigene Portfolio passen, kann sich an eine professionelle Beratung wenden. So können Sie bei allen Fragen auf die kompetente Unterstützung der Honorarfinanz setzen. Unsere Honorarberater vor Ort sowie unsere Anlageberatung sind jederzeit für Sie da und beraten Sie gerne rund um das Portfolioaufbau und Small Cap ETFs.
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