Der ETF-Ratgeber von Davor Horvat
Mit einem ETF-Portfolio können Anleger an verschiedenen Anlagewerten weltweit partizipieren und gleichzeitig eine gute Risikostreuung erreichen. Allerdings genügt es nicht, einfach ETFs zu kaufen und das Depot sich selbst zu überlassen. Stattdessen sollten die verschiedenen Positionen im Portfolio sollten sinnvoll gewichtet werden. Diese Aufteilung des ETF-Portfolios stellt Anleger jedoch häufig vor viele Fragen, denn hier gibt es verschiedene Ansätze.
In unserem Ratgeber erklären wir, wie die ETF-Portfolio Aufteilung funktioniert, welche Gewichtung dabei möglich ist und worauf Anleger beim Aufbau ihres Depots achten sollten.
Das Wichtigste zur ETF-Portfolio Aufteilung kurz zusammengefasst:
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Als Einsteiger am Aktienmarkt ziellos in ETFs zu investieren, wird langfristig leider nicht zum Erfolg führen. Eine erfolgreiche Geldanlage ist immer auch mit einer gut durchdachten Anlagestrategie verbunden. Und die ist maßgebend für die Aufteilung des ETF-Portfolios. Wer sich für eine sinnvolle Strategie für seine Anlageziele entscheidet, kann diese mit einem entsprechend gewichteten ETF-Portfolio umsetzen und langfristig erfolgreich investieren. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Der Aufbau eines ETF-Portfolios stellt viele Anleger vor Herausforderungen. Denn bevor es an den Kauf der ETFs geht, gibt es eine ganze Reihe von Fragen zu beantworten. Dazu gehören:
Viele Anleger machen den Fehler, den Heimatmarkt in ihrem Portfolio viel zu stark zu gewichten. Das liegt ganz einfach daran, dass man die Unternehmen im DAX natürlich kennt und Bekanntes immer auch ein größeres Sicherheitsgefühl schafft. Trotzdem sollte man es vermeiden, sich ein Klumpenrisiko im Portfolio zu konstruieren, indem man z. B. in den DAX und den EURO STOXX 50 investiert oder den DAX und den MSCI World. Denn in beiden ist Deutschland ja schon entsprechend vertreten. Gleiches gilt aber übrigens auch für eine Übergewichtung des US-Marktes. Das kann passieren, wenn man z. B. sowohl den MSCI World als auch den S&P 500 ins Portfolio aufnimmt. Eine gute Diversifikation ist da auf jeden Fall wichtig, um solche Klumpenrisiken zu vermeiden. Wer sich bei der Auswahl der geeigneten ETFs und deren Gewichtung schwertut, ist bei einer unabhängigen Anlageberatung für den Portfolioaufbau gut aufgehoben. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Das ideale Portfolio gibt es in der Praxis leider nicht. Doch Anleger können beim Aufbau ihres ETF-Portfolios ein paar Faktoren berücksichtigen, die für den Erfolg ihrer Geldanlage mitbestimmend sind. Dazu gehören:
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Für die Gewichtung des ETF-Portfolios gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Welche Gewichtung die passende ist und wie groß bzw. klein die einzelnen Positionen sein sollten, muss individuell festgelegt werden. Die meisten Anleger möchten eine solide Balance von Rendite und Risiko erreichen. Da die weltweit häufigsten ETFs auf Aktienindizes ausgerichtet sind, werden dazu oft diese ETFs gewählt:
Um ein Klumpenrisiko durch eine zu starke Konzentration auf den Heimatmarkt oder den US-Markt zu vermeiden, sollte hier jedoch eine sinnvolle Gewichtung im ETF-Portfolio gewählt werden. Dazu gibt es angefangen von einer besonders sicherheitsorientierten Aufteilung über das 60/40-Portfolio bis hin zum Weltportfolio verschiedene Möglichkeiten.
Eine häufig empfohlene Aufteilung für das ETF-Portfolio ist eine sicherheitsorientierte Mischung aus drei ETFs mit folgender Gewichtung:
Dieses ETF-Portfolio bietet eine relativ ausgeglichene Zusammensetzung aus Chancen und Risiken. Es ist zwar einerseits renditeorientiert, bietet andererseits aber auch eine gute Diversifikation. Durch die Anleihen-ETFs wird eine gewisse Stabilität im Depot sichergestellt.
Die 70/30-Aufteilung funktioniert ähnlich wie die sicherheitsorientierte Gewichtung und ist eine der beliebtesten Strategien für Einsteiger. Das liegt vor allem daran, dass dieser Aufbau des ETF-Portfolios sich lediglich auf zwei ETFs konzentriert. Ein Anteil von 70 % wird auf Industrieländer verteilt mit dem MSCI World, während die verbleibenden 30 % in Schwellenländer investiert werden mit dem MSCI Emerging Markets. Diese ETF-Portfolio Aufteilung eignet sich außerdem gut für einen ETF-Sparplan.
Wer stärker vom Wachstum der Entwicklungs- und Schwellenländer profitieren möchte, kann sich hier auch für eine 60/40-Gewichtung mit MSCI World und MSCI Emerging Markets entscheiden.
Anleger können bei der Zusammensetzung ihres ETF-Portfolios auch auf einen höheren Anteil an Aktien setzen. Allerdings sollte man bei einem erhöhten Aktienanteil im Sinne der Diversifikation auch sichere Anlageklassen wie Anleihen entgegensetzen. Das geht z. B. mit einer 60/40-Aufteilung des Portfolios. Dabei werden 60 % in Aktien investiert, während 40 % auf festverzinsliche Wertpapiere, also Anleihen, entfallen. Auch wenn die Rendite von Staatsanleihen derzeit gegen Null geht, findet diese Aufteilung nach wie vor Anklang bei Privatanlegern. Denn die Kombination der beiden Anlageklassen bietet eine gute Balance zwischen Sicherheit und Rendite: In guten Zeiten ist die Wertentwicklung der Aktien positiv und in schlechteren Zeiten dämpfen die Anleihen Verluste durch sinkende Kurse ab.
Aufgrund der niedrigen Rendite der Anleihen lässt sich diese Aufteilung jedoch durchaus kritisieren, denn aktuell lassen sich damit keine Korrekturen an den Aktienmärkten kompensieren. Außerdem ist auch das Zinsänderungsrisiko als problematisch zu sehen. Je niedriger der Zinssatz, desto größer fallen die Kursänderungen aus. Daher kann es sinnvoll sein, zusätzlich zu den Anleihen noch weitere Anlageklassen wie Rohstoffe oder inflationsgeschützte Anleihen ins Portfolio aufzunehmen. Für Einsteiger ist die 60/40-Aufteilung des ETF-Portfolios aber grundsätzlich geeignet. Es ist jedoch wichtig, das Portfolio mit weiteren Anlageklassen Stück für Stück auszubauen, um so das Risiko-Rendite-Profil aufzuwerten.
Viele Anleger wählen bei ihrem ETF-Portfolio eine Aufteilung, die US-Unternehmen sehr stark gewichtet, während europäische Unternehmen eher unterrepräsentiert sind. Die 35-25-30-10-Aufteilung beugt dieser Problematik vor. Die Gewichtung im ETF-Portfolio kann dabei z. B. so aussehen:
Die Gewichtung des ETF-Portfolios erfolgt dann in der Regel anhand des BIPs. Bei dieser Aufteilung ist ein regelmäßiges Rebalancing wichtig, um die Zielgewichtung beizubehalten. Das macht es in der Regel weniger geeignet für Einsteiger, die sich selbstständig um den Kauf und die Verwaltung ihrer ETFs kümmern.
Das sogenannte Weltportfolio setzt sich aus verschiedenen Aktien unterschiedlicher Regionen zusammen. Deren Gewichtung im ETF-Portfolio gestaltet sich wie folgt:
Anleger, die das Weltportfolio umsetzen möchten, müssen im Wesentlichen die Indizes auf die genannten Regionen ermitteln. Anschließend können die passenden ETFs, die diese Indizes abbilden, ins Depot aufgenommen werden.
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Beim Aufbau eines globalen Aktienportfolios aus ETFs muss die Gewichtung der einzelnen Länder im Portfolio festgelegt werden. Dabei galt es lange als vorteilhaft, dass Depot anhand der Wirtschaftsleistung gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu strukturieren. Dem gegenüber steht der Ansatz, sich beim ETF-Portfolio für eine Aufteilung nach der Marktkapitalisierung zu entscheiden. Was das genau bedeutet, lässt sich am besten am Beispiel des MSCI World nachvollziehen.
Der MSCI World bildet als klassischer Marktindizes die Kursentwicklung von 23 Industrieländern ab. Dabei orientiert sich der Indizes an der Marktkapitalisierung, also dem Börsenwert der Unternehmen. Die Länder mit der höchsten Marktkapitalisierung haben in der Folge auch das größte Gewicht im MSCI World. Steigen die Kurse in einem Land stärker als in anderen Staaten, dann vergrößert sich dessen Gewicht im Index, während der Anteil der anderen Komponenten sinkt.
Gewichtet man die Länder im MSCI World dagegen anhand des BIPs, dann ändert sich die Zusammensetzung deutlich. In diesem Fall würde der Anteil der USA auf 40 % sinken, während Deutschland – mit einem niedrigen Anteil auf Basis der Marktkapitalisierung – deutlich aufsteigt. Man müsste sein ETF-Portfolio mit diesem Ansatz also deutlicher auf Deutschland ausrichten als auf die USA.
Insgesamt existiert keine einheitliche Meinung, ob eine Gewichtung des ETF-Portfolios nach BIP oder Marktkapitalisierung sinnvoller ist. Da Anleger sich jedoch nie ein Klumpenrisiko in ihrem Portfolio aufbauen sollten, empfiehlt sich ein Mittelweg aus den beiden Verfahren. Das bedeutet, dass man weder den US-Markt übermäßig noch die Schwellenländer zu wenig gewichten sollte.
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Nach der Entscheidung für die Aufteilung des ETF-Portfolios stellt sich für Anleger die Frage, wo sie die geeigneten ETFs für ihr Depot finden. Da es eine Vielzahl von Anbietern gibt, bietet sich ein Vergleich der unterschiedlichen Indizes an.
Die wichtigsten Kennzeichen bei der Auswahl der passenden ETFs im Überblick:
Idealerweise sollten die Kosten für den ETF möglichst niedrig sein. Darüber hinaus ist es sinnvoll, Fonds mit einem hohen Volumen auszuwählen, die schon länger am Markt sind. Die Entscheidung für einen physischen oder synthetisch nachbildenden Indexfonds bzw. einen thesaurierenden oder ausschüttenden ETF, ist dagegen abhängig von dem persönlichen Anlageziel.
Ob man sich selbst um den Aufbau des ETF-Portfolios kümmern möchte oder sich hierzu lieber professionelle Beratung sucht, bleibt grundsätzlich jedem Anleger selbst überlassen. Besonders für Einsteiger kann es jedoch sinnvoll sein, sich z. B. bei einer unabhängigen Anlageberatung zu informieren, um Fehler zu vermeiden. So unterstützen wir Sie z. B. gerne beim Portfoliomanagement und allen Fragen rund um den Aufbau Ihres ETF-Depots.
ETFs gehören zu den Anlageklassen, bei denen es auf einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont ankommt. Wer mit einem ETF-Portfolio Vermögen aufbauen möchte, sollte deshalb mindestens 10 bis 15 Jahre Zeit einplanen. Nur so können sich Verluste über die Zeit wieder ausgleichen, ohne dass sich die Rendite des Anlegers reduziert.
Die Empfehlungen, wie lange man ein Portfolio bzw. eine Anlageklasse halten sollte, werden meist aus der vergangenen Kursentwicklung abgeleitet. Dazu wird über die verfügbare Datenreihe gezielt nach dem Anlagezeitraum gesucht, der, unabhängig vom Einstiegszeitpunkt, nie zu einem Verlust geführt hat. Man kann es jedoch auch andersherum sehen und die Mindestanlagedauer auf den Zeitraum festlegen, in dem ein Portfolio im Minus notiert war.
Anleger sollten in jedem Fall davon absehen, ständig Änderungen im Portfolio vorzunehmen. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch Rendite. In der Regel ist es ausreichend, sich einmal pro Jahr mit dem Rebalancing des ETF-Portfolios zu beschäftigen. Vorausgesetzt natürlich, es treten keine größeren Krisen auf, die deutliche Auswirkungen aufs Depot haben. In einem solchen Fall kann man Krisen aber auch als Chance zum Nachinvestieren sehen und zum Anlass nehmen, sich die Aufteilung des Portfolios nochmal anzuschauen. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Wer sich ein ETF-Portfolio mit der passenden Gewichtung aufgebaut hat, muss – und sollte – danach nicht mehr großartig eingreifen. Denn ein ausgewogenes Portfolio bietet den Vorteil, dass es Anlegern wenig Arbeit bereitet. Da sich die Kurse der einzelnen Komponenten jedoch unterschiedlich entwickeln, sollte das Portfolio einmal im Jahr auf die Startgewichtung zurückgesetzt werden. Hierbei spricht man auch bei ETFs vom Rebalancing.
Anleger mit kleinen Depots sollten hier jedoch vorsichtig sein. Hier lohnt es sich aufgrund der vielen kleinen Transaktionen und den damit verbundenen Transaktionskosten kaum, die Gewichtung mit Umschichtungen wiederherzustellen. In einem solchen Fall kann es sinnvoller sein, das Rebalancing im Zuge einer Aufstockung des Portfolios durchzuführen. Wer sich beim Thema ETF-Rebalancing unsicher ist, sollte sich hier im Zweifelsfall kompetente Unterstützung suchen. Unsere Honorarberater vor Ort sowie unsere Anlageberatung sind dazu jederzeit für Sie da und beraten Sie gerne rund um die Zusammensetzung Ihres ETF-Portfolios.
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