Der ETF-Ratgeber von Davor Horvat
Viele deutsche Anleger scheuen große Risiken bei der Geldanlage und sind auf der Suche nach Anlageformen mit geringem Risiko. Aus diesem Grund sind Mischfonds bei den sicherheitsorientierten Anlegern besonders beliebt, denn diese Fonds gelten als Kompromiss aus Rendite bei gleichzeitig geringer Risikoneigung. Doch was versteht man unter Mischfonds, wo liegen die Vor- und Nachteile und welche Anleger profitieren von diesen Fondstypen? In unserem Ratgeber beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema Mischfonds.
Ein Mischfonds ist ein Investmentfonds, der gleichzeitig in mehrere Anlageklassen, z. B. Aktien, Rentenpapiere, Geldmarkttitel, Edelmetalle oder Immobilien, investiert. Diese sogenannten Multi-Asset-Fonds sind also eine Mischung aus zwei Fondsarten, nämlich Aktienfonds und Rentenfonds. Die Verteilung der Anteile aus Anleihen und Aktien ist abhängig von der Anlagestrategie des Fonds. Verwaltet werden Mischfonds von einem professionellen Fondsmanager, der für die Auswahl der Wertpapiere zuständig ist.
Innerhalb der Mischfonds wird nochmals zwischen zwei verschiedenen Klassen unterscheiden: Die flexiblen Mischfonds und die einfachen Mischfonds.
Bei den flexiblen Mischfonds handelt es sich um Fonds mit variierenden Anteilen an Wertpapieren wie Aktien und Anleihen, ohne dass es eine Grenze bei der Aktienquote gibt. Das Fondsmanagement kann bei diesen Mischfonds also flexibel entscheiden, aus welchen Anteilen der Fonds sich zusammensetzt. Das bietet den Vorteil, dass der Fondsmanager auf Veränderungen am Markt reagieren kann und den Aktienanteil und die Anleihen im Fonds entsprechend anpassen kann. So kann er z. B. bei negativen Entwicklungen am Aktienmarkt verstärkt auf Rentenpapiere setzen, bei positiver Entwicklung kann er den Aktienanteil im Fonds erhöhen.
Bei den einfachen Mischfonds dagegen sind die Anteile der unterschiedlichen Wertpapiere genau festgelegt. Hier unterscheidet man bei den Mischfonds zwischen ausgewogen, defensiv und offensiv:
Mischfonds funktionieren im Prinzip nicht anders als Investmentfonds. Also verschiedene Investoren zahlen Geld in einen Topf – den Fonds – ein und der Fondsmanager investiert dieses Geld in verschiedene Wertpapiere. Bei den Mischfonds sind das in bestimmten Anteilen Aktien und Rentenpapiere, z. B. Anleihen. Die Gewinne der einzelnen Aktien- und Rentenanteile fließen zurück in den Fonds und werden reinvestiert. Dadurch profitiert man bei den Aktien vom Zinseszins-Effekt, bei den Anleihen allerdings nicht. Durch den Zinseszins-Effekt kann die Rendite der enthaltenen Aktien über die Zeit exponentiell wachsen. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Mischfonds gehören grundsätzlich nicht zu den renditestärksten Fondstypen. Das liegt daran, dass die Rendite von der Wertentwicklung der enthaltenen Anlageklassen abhängig ist. Dazu zählen einerseits Kursgewinne von Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder Edelmetallen und andererseits Dividenden bei Aktien, die Zinsen bei Anleihen oder auch die Mieteinnahmen und Verkaufserlöse von im Fonds enthaltenen Immobilien. Anleger, die in Mischfonds mit hohem Aktienanteil investieren, können dagegen mit einer höheren Rendite für ihre Geldanlage rechnen. Trotzdem sollte allerdings beachtet werden, dass die weniger renditestarken Anlageklassen im Fonds sich negativ auf die Rendite des gesamten Mischfonds auswirken. Denn in der Regel sind Aktien deutlich renditestärker als Anleihen.
Die Geldanlage in Mischfonds ist in der Regel risikoreicher als Rentenfonds, aber bietet ein geringeres Risiko als Aktienfonds. Die Risikostreuung ist bei Mischfonds mit geringem Verlustrisiko durch die Mischung verschiedener Anlageklassen insgesamt höher als bei Investmentfonds, die ausschließlich in Aktien investieren. Außerdem ist das Fondsvermögen von Mischfonds, wie bei anderen Investmentfonds, über das Sondervermögen geschützt. Anleger sollten jedoch beachten, dass Mischfonds durch die Investition in verschiedene Anlageklassen zwar eine gute Diversifizierung bieten, ein Mischfonds jedoch nur ein einzelnes Produkt im Gesamtportfolio darstellt. Wird ein Mischfonds als einziges Produkt im Portfolio genutzt, dann steigt das Risiko für den Anleger. Aus diesem Grund sollten diese Fonds lediglich als ein Teil eines breit aufgestellten Portfolios eingesetzt werden.
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Bei Mischfonds handelt es sich um recht teure Fonds. Anleger müssen bei der Investition in Mischfonds mit unterschiedlichen Gebühren rechnen. Dazu gehören:
Mischfonds werden sicherheitsorientierten Anlegern häufig als Kompromiss aus Risiko und Rendite angeboten. Dass Anleger sich nicht selbst um die Wertpapier-Verteilung in ihrem Portfolio kümmern müssen, wird als zusätzlicher Vorteil gewertet. Allerdings sollte man diese Risikobewertung in der Praxis kritisch hinterfragen. Denn der Mischfonds stellt nur ein Produkt im Portfolio dar. Zwar ergibt sich die Diversifizierung innerhalb des Mischfonds quasi von selbst aus der Kombination von Aktien- und Rentenanteilen, allerdings diversifiziert das nicht das gesamte Portfolio. Betrachtet man den Mischfonds im Gesamtportfolio, dann ist es immer noch ein einzelnes Investment, das bei einer negativen Marktentwicklung zu Verlusten führen kann. Deshalb sollten Anleger sich unbedingt damit beschäftigen, wie sie ihr Gesamtportfolio aufstellen und zusätzlich immer noch sichere Anlagen, wie Festgeld oder Tagesgeld, aufnehmen. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
Mischfonds sind vor allem bei sicherheitsorientierten Anlegern mit einer geringen Risikoneigung beliebt, die langfristig Vermögen aufbauen möchten, z. B. für die Altersvorsorge. Zudem haben Anleger die Möglichkeit, schon mit wenig Kapital in Mischfonds investieren zu können.
Darüber hinaus sind Mischfonds auch sinnvoll für alle Anleger, die sich nicht selbst um die Zusammenstellung eines diversifizierten Portfolios kümmern möchten. Allerdings sollte hierbei darauf geachtet werden, dass Mischfonds als alleinige Geldanlage nicht empfehlenswert sind, sondern das persönliche Portfolio stets durch die Investition in verschiedene Anlageformen ergänzt werden sollte. Wer bei der Auswahl der passenden Anlagemöglichkeiten Hilfe benötigt, kann mit einer Anlageberatung die richtige Anlagestrategie für seine Ziele und Risikoneigung finden und sich zudem beim Portfoliomanagement unterstützen lassen.
Gemeinsam finden wir auch Ihr passendes Portfolio
Mischfonds bieten durch die Investition in verschiedene Anlageklassen automatisch eine breitere Risikostreuung. Durch den Einsatz eines Fondsmanagements müssen Anleger sich damit nicht selbst beschäftigen, sondern können die Entscheidungen dem Fondsmanager überlassen. Die verschiedenen Arten von Mischfonds bieten Anlegern außerdem je nach Risikoneigung viele Möglichkeiten bei der Fondsauswahl. Mischfonds bieten jedoch auch Nachteile, wie z. B. vergleichsweise hohe Kosten durch das Fondsmanagement.
Die Vor- und Nachteile von Mischfonds im Überblick:
Vorteile:
Nachteile:
Der Hauptunterschied zwischen ETFs und Mischfonds liegt im Fondsmanagement und den daraus resultierenden Kosten. Ist ein Fondsmanagement vorhanden, bezahlt der Anleger natürlich die Arbeit des Fondsmanagers mit entsprechenden Gebühren. Aktive Mischfonds haben immer ein Fondsmanagement. Wird der Fonds nicht aktiv gemanaged, spricht man von einem abbildenden oder replizierenden Investmentfonds bzw. Indexfonds. Mit aktiven Mischfonds wird versucht, die Wertentwicklung eines Vergleichsindex oder Index zu übertreffen. Das schaffen langfristig gesehen allerdings nur wenige Fondsmanager. Mit ETFs gibt es auch Investmentfonds ohne aktives Fondsmanagement. Sie versuchen die Wertentwicklung eines Aktien- oder Anleihen-Index abzubilden, allerdings nicht ihn zu übertreffen. Dadurch sind die Gebühren für ETFs niedriger. – Davor Horvat, Honorar-Anlageberater // Bafin ID: 10138885
ETFs und Mischfonds unterscheiden sich in verschiedenen Punkten voneinander. Dazu gehört z. B. auch die Diversifizierung: Während die Risikostreuung bei Mischfonds durch die Investition in verschiedene Anlageklassen entsteht, erreicht ein ETF diese über die verschiedenen Wertpapiere eines Index. Außerdem ist die Handelbarkeit von ETfs deutlich flexibler, da sie einfach über die Börse gekauft und verkauft werden können. Mischfonds dagegen müssen über Fondsgesellschaften oder Anlageberater vertrieben werden, was sie weniger flexibel macht.
Darüber hinaus unterscheiden sich die beiden Fondsarten im Wesentlichen durch das Fondsmanagement und die Kosten. Bei Mischfonds versucht ein Fondsmanager, die Wertentwicklung eines vorab definierten Indexes oder einer Benchmark zu übertreffen. Dazu müssen die Anteile im Fonds entsprechend ausgewählt und gegebenenfalls auch immer wieder ausgetauscht werden. Für diese Leistungen des Fondsmanagements entstehen für den Anleger Gebühren. Im Gegensatz zu Mischfonds gibt es bei ETFs kein aktives Fondsmanagement. Denn die Indexfonds versuchen die Wertentwicklung eines Vergleichsindex abzubilden, nicht zu übertreffen. Dadurch sind die Kosten und Gebühren für ETFs deutlich niedriger, da z. B. der Ausgabeaufschlag und die Performance-Gebühr wegfallen.
Mischfonds können besonders für die Anleger sinnvoll sein, die bei ihrer Geldanlage ein möglichst geringes Risiko eingehen möchten und die Auswahl der Fondsanteile einem professionellen Fondsmanagement überlassen möchten. Aufgrund der hohen Kosten für Mischfonds kann es jedoch vorteilhafter sein, über Alternative Anlageformen, wie z. B. ETFs, nachzudenken. Denn diese zeichnen sich nicht nur durch geringere Kosten aus, sondern sind auch flexibler zu kaufen und zu verkaufen. Zudem ist auch bei einem ETF Sparplan aufgrund des langfristigen Anlagehorizonts kein regelmäßiges Eingreifen erforderlich, weshalb Anleger sich nur einmal mit der Entscheidung für die passenden Indexfonds beschäftigen müssen. Sind Sie unsicher, ob die Geldanlage in ETFs oder das Fondssparen für Sie geeignet ist, berät Sie Ihr Honorarberater vor Ort gerne und findet mit Ihnen zusammen die passende Anlagestrategie.
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